Reiten ohne Hufeisen
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Unsere Pferde waren,wie auch bei anderen Wanderreitern üblich, beschlagen.
Das war so selbstverständlich wie das Amen in der Kirche und barhuf reiten stand nie zu Diskussion bis uns eines Tages unser Hufschmied erklärte:
"Scotty, unser Islandpony, ist nicht mehr beschlagbar, seine Hufe zerbröckeln, es halten keine Eisen mehr."
Du kannst ihn noch als Beistellpferd gebrauchen, reiten kannst du total vergessen.
Also kamen alle Eisen herunter und wir mussten uns mit barhuf reiten beschäftigen, ob wir wollten oder nicht.
Zum Glück fanden wir eine Hufpflegerin, die auch das Schneiden der Hufe für barhuf-
reiten erlernt hatte.
Schritt für Schritt ging es vorwärts, zuerst nur auf Teer laufen, dann auch über Waldwege, an Wegrändern und immer längere Strecken auf normalen Feldweg bis zum Schotterweg. Über ca 2 Jahre hinweg.
Jetzt feile und schneide ich die Hufe selber, lasse sie aber trotzdem alle 6 Wochen von einem Profi nachschneiden, denn ganz hundertprozentig lerne ich es nie.
Dafür muss man ein geschultes Auge haben.
Und heute können wir mit Scotty tagelang unterwegs sein, ohne Hufschuhe.
Bei Sahib, den ich einjährig kaufte, standen Hufeisen und Hufschuhe nie zur Diskussion .
Damit die Hufe aber auch täglich trainiert werden, haben wir den Paddock mit Receyclingmaterial Größe 0 aufgeschüttet. Das härtet.
Die Vorteile für unterwegs sind klar:
Ich kann die Hufe täglich korrigieren und verliere garantiert kein Eisen mehr.
Auch muss ich nicht das schwergewichtige Beschlagsset zum Nachziehen der Nägel oder für Neubeschlag eines verlorenen Hufeisen mitschleppen.
Ein beidseitig geschärftes Hufmesser und eine Raspel genügen.
Gebisslos reiten
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und wie kam es dazu?
Der Grund dafür lag in Verletzungen unseren beiden Pferde.
Sahib bekam ein Sarkoid , welches immer größer wurde, weil es durch einen Lederriemen der Trense dauernd gereizt wurde.
Nur ein normales Halfter ging an diesem Sarkoid vorbei.
Also ritt ich nur mit dem Halfter und bildete Sahib nach Parelli aus.
Dieses Halfter ist aber nur für den Notfall da, wie die Notbremse im Zug.
Anhalten ist leichtes Zupfen – führen in den Kreis, durch die Stimme oder Gewichtsverlagerung oder tätscheln des Halses.
Das Gleiche bei Richtungsänderung
leichtes Zupfen
oder tippen an den Hals
oder Gewichtsverlagerung und Punktfixierung
Nur im äußersten Notfall wird mal scharf am Zügel gezogen.
Bei Scotty war es viel einfacher.
Eigentlich war für uns alle klar: Ein Pony mit so einem Sturkopf muss mit Gebiss geritten werden. Darüber gab es überhaupt keine Diskussion.
Ohne Gebiss, das war auch meiner Frau viel zu gefährlich, denn manchmal brauchte sie fast Krafttraining um Scotty zu überzeugen, dass das Gras am Wegrand jetzt nicht gefressen werden soll.
Aber eines Tages war Scotty so am Kopf so verletzt, dass es nur mit dem Halfter das Reiten möglich war. Und er brauchte Bewegung. Denn im Sommer ist er manchmal nicht von einem vierbeinigen Fass zu unterscheiden.
Also versuchten wir es notgedrungen mit Halfter.
Scotty sagte sofort ohne irgendeine Eingewöhnung oder Spezialübung richtig: Dankeschön